November
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Während „Downton Abbey“ jüngst für eine fünfte Staffel verlängert wurde, strahlen ZDFneo ab dem 20. Dezember und das ZDF ab dem 22. Dezember 2013 die zweite Staffel inklusive Weihnachtsspecial aus. |
Die zweite Staffel von „Downton Abbey“ spielt überwiegend vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs, der in England immer noch als „The Great War“ bezeichnet wird, und erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Jahren. Die Handlung beginnt 1916 und endet mit dem Weihnachtsfest und Jahreswechsel 1919/1920 im „Weihnachtsspecial“ mit Spielfilmlänge. Als Gaststars treten Iain Glen („Game of Thrones“, „Jack Taylor“), Maria Doyle Kennedy („Die Tudors“) und Sharon Small („Inspector Lynley“) auf.
Ihr Facettenreichtum ist bestechend, ihre Perspektiven – auch durch das Schlüsselloch – einmalig. Versteckte Kritik, moralische Integrität, Authentizität, herausragende Darsteller und sarkastischer Humor sind mitverantwortlich für die weltweite Beliebtheit der britischen Kostümserie. Heraus aus dem Alltag, hinein in die Welt des prachtvollen Highclere Castle in Berkshire – wobei das fiktive Downton Abbey in Nordengland, in Yorkshire, liegt.
„Die Sonne geht auf über Downton Abbey, einem großen und großartigen Haus in einem ebensolchen Park – es scheint so sicher, dass sich der Eindruck vermittelt, dass der Lebensstil, den es vermittelt, weitere 1000 Jahre überleben wird. Das wird er nicht.“ So fasste Autor Julian Fellowes den Kern der Serie zusammen. Ganz sicher liegt darin ein Teil des Erfolgs: Die Zuschauer sind ganz nah dran an einem Drama, das sich unweigerlich entfaltet, das alle Menschen, die wir in diesem großen und großartigen Haus kennenlernen, in seinen Strudel zieht, ihr Leben verändert, so sehr sie sich auch dagegen stemmen mögen.
Gareth Naeme, der Produzent, der zusammen mit Fellowes die Idee entwickelte, glaubt, dass der Erfolg vor allem auch damit zusammenhängt, dass nur der großartige Julian Fellowes und er den weiteren Fortgang der Serie bestimmen, sie lassen sich von niemandem hineinreden: Fellowes hat sich alle 18 Charaktere, von denen die Fans so fasziniert sind, ausgedacht, und jedes Wort, das sie von sich geben, geschrieben. Das macht wohl die Dichte und Glaubwürdigkeit der Charaktere und die Authentizität ihrer Lebensgeschichten aus.
Adelige und Wohlhabende bemühen sich hier um ein gutes Klima zwischen Bediensteten und den Hausherren. Diener und Köchin werden nicht nur wegen ihrer Qualitäten geschätzt, sondern auch aufgrund ihrer Persönlichkeit, ihrer Schicksale und Charakterzüge respektiert – oder auch kritisch beäugt. Mit seinen professionellen wie umsorgenden Beziehungen zwischen den Klassen zeigt „Downton Abbey“ eine Miniaturwelt im Gleichgewicht.
Politische Gleichberechtigung und individuelle Freiheit gehören heute zu den Hauptzielen, insbesondere der bürgerlichen Mitte, in einem demokratischen Land. Klassenunterschiede sind ein zeitloses Übel und weltweit präsent. Doch „Downton Abbey“ bietet noch mehr als das. Die Identifikation mit den Problemen auf Downton Abbey geht weit über den klassenkämpferischen Aspekt hinaus. Vor allem die familiären Konflikte, ob zwischen Geschwistern, mit der Mutter oder dem Ehemann, dürften so manchem aus der Seele sprechen. Gepaart mit Witz, Einfallsreichtum und charismatischen Darstellern wird die britische Serie dem modernen Anspruch an Fernsehserien gerecht – wenn sie ihn nicht sogar übertrifft.
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