Dezember
Im Herbst 2006 entstanden für den „Verbotene Liebe Fanclub“ Interviews mit den verschiedenen Departments hinter der Kamera. So auch mit der Kostümbildnerin Melanie. |
Melanie, die Assistentin der Kostümbildnerin Daniela, hat zunächst eine Ausbildung zur Schneiderin abgeschlossen. Nach einigen Engagements beim Theater und einem Praktikum beim WDR ist sie nun seit drei Jahren für die Kostüme der „Verbotene Liebe“-Darsteller mitverantwortlich.
Was genau ist die Aufgabe der Kostümbildner?
Melanie und Daniela sind dafür zuständig, zu jeder Szene ein passendes Outfit für eine Rolle zusammenzustellen. Da aufeinander folgende Szenen teilweise an unterschiedlichen Tagen gedreht werden, müssen sie darauf achten, dass das Kostüm dann exakt das gleiche ist. Als kleine Hilfe werden dazu von jedem Outfit Polaroid-Bilder angefertigt.
Außerdem müssen die Outfits auch an die Kulissen angepasst werden. Ein Darsteller, der in einem grauen Sessel sitzt, sollte z.B. keinen grauen Pullover tragen.
Die Kostümauswahl wird an die Garderobiers weitergegeben; die sind dafür zuständig, dass in den Garderoben der Darsteller jederzeit die richtigen Kostüme hängen und dass alles sorgfältig gewaschen und gebügelt ist. Bei „Verbotene Liebe“ gibt es fünf Garderobiers.
Wie werden die Kostüme ausgewählt?
Melanie sagt, dass der Rollencharakter entscheidend für die Kostümauswahl ist. Wenn eine neue Rolle hinzu kommt, erhalten die Kostümdesigner ein Rollenprofil mit einer groben Charakterbeschreibung; außerdem wird mit der Produktion besprochen, wie die Rolle aussehen soll. Anschließend blättern Melanie und Co. zunächst in renommierten Modekatalogen nach Outfits, die zu der Rolle passen könnten. So erhält jede Rolle praktisch ihren eigenen Stilkatalog. Diese hängen im Büro der Kostümdesigner dekorativ an der Wand.
Woher kommen die Kostüme? Werden auch welche selbst gemacht?
Zum Selbermachen bleibt leider keine Zeit, erklärt uns Melanie. Die Kostüme werden fertig eingekauft und hin und wieder in kleinen Details verändert. Vor allem müssen sämtliche sichtbare Markenkennzeichen verändert oder entfernt werden. Im Fernsehen darf später nicht erkennbar sein, wer die Kleidung hergestellt hat – denn sonst wäre das Schleichwerbung und der Sender würde sich damit starfbar machen.
Nicht selten muss ein- und dasselbe Kostüm direkt mehrfach gekauft werden, z.B. wenn es vor der Kamera mit Absicht verdreckt werden soll. Denn dann „verbraucht“ der Darsteller bei der Probe bereits seine Kleidung und braucht dasselbe Outfit für den eigentlichen Dreh im Anschluß nochmal frisch.
Weigert sich auch schon mal ein Darsteller, ein bestimmtes Kostüm zu tragen?
Das kommt vor, gesteht Melanie, aber selten. Denn die Darsteller haben die Möglichkeit, selbst Vorschläge für ihr Outfit zu machen und können auch schon bei der ersten Anprobe der Kostüme Bescheid sagen, wenn es ihnen so gar nicht gefällt. Melanie erzählt, meist müssten die Darsteller nichts anziehen, was sie nicht mögen – aber bei manch kurzfristigen Änderungen könne man keine Rücksicht auf den Geschmack der Darsteller nehmen.
Was geschieht mit aussortierten Kostümen?
Die Darsteller haben die Möglichkeit, der Produktion die Kostüme zu recht günstigen Preisen abzukaufen. Ansonsten – so Melanie – wandern die Kostüme erstmal in den Fundus und werden später von anderen Rollen oder Komparsen getragen. Vor allem die besonderen Outfits, wie z.B. die Hochzeitskleider, werden länger aufbewahrt. Wenn die Kleidungsstücke gar nicht mehr gebraucht werden und auch keiner aus dem Team sie haben möchte, werden die Kostüme irgendwann an gemeinnützige Organisationen weitergegeben.
Gibt es Tabus beim Einkauf?
Melanie beantwortet uns diese Frage mit Nein. Aber nicht jedes Kostüm ist vor der Kamera verwendbar. „Weiß ist immer schwierig“ meint Melanie, vor allem in einer Kombination mit Schwarz. Auch Kleingemustertes ist meist ein Problem.
Wenn die Kostümbildner sich bei einem Outfit unsicher sind, wie es vor der Kamera wirkt, wird das meist vorher kurz ausgetestet.
Wie kann man als Fan erfahren, wo man ein bestimmtes Kleidungsstück kaufen kann?
Man kann per Fanpost nachfragen. Doch sollte man dies direkt nach der Ausstrahlung tun, da Melanie und Daniela Wochen später meist nicht mehr nachvollziehen können, woher ein Outfit kam – und da die Kostüme ja auch lange vor der Ausstrahlung eingekauft wurden, gibt es sie dann manchmal schon gar nicht mehr zu kaufen.
Als Melanie mit uns in den Kostümfundus geht und die Hochzeitskleider von „Carla“, „Susanne“ und „Vanessa“ zeigt, fragen wir sie:
Wen könntest Du Dir als nächstes gut im Brautkleid vorstellen?
Da muss Melanie länger überlegen. Wo doch in letzter Zeit so viele geheiratet haben. Aber dann antwortet sie, womit man eigentlich gerechnet hat: „Sarah!“ Melanie stellt sich vor, dass Sina-Valeska Jung in einem weißen Kleid mit ihren langen roten Haaren sicher toll aussähe.
Und wie sähe ein Brautkleid für „Nico“ aus?
Das wäre wohl eine echte Herausforderung für Melanie und Daniela. „Schwierig“ lächelt Melanie und gibt uns dann preis, dass ein Hochzeitskleid für „Nico“ wohl eher bunt anstatt weiß wäre.
In der 4636/4637 Folge / Ausstrahlung 8. und 9. Januar trug Tanja von Lahnstein eine weiße Bluse mit Strass, es sah aus wie eine dazugehörige Kette, die an der Bluse genäht war. Es wäre ganz toll wenn ihr mir sagen könntet wo ich diese herbekomme, denn ich wie einem besonderen Menschen damit eine große Freude machen.