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Alexander Wüst ist neu bei „Alles was zählt“. Ab Folge 1925 (5. Mai 2014) spielt er Kommissar Erik Schulte, der sich in der Serie zunächst um den Fall der entführten Annabelle kümmert. Bei seinen Ermittlungen lernt er Annabelles Mutter Jenny Steinkamp (Kaja Schmidt-Tychsen) kennen und ist sofort fasziniert von ihr. Doch kann man in diesem Fall Beruf und Privatleben wirklich trennen? |
Privat ist Alexander Wüst glücklich mit einer Bühnenbildnerin verheiratet, hat zwei Söhne (7 Jahre und 9 Monate) und liebt Hawaii und den „Aloha-Spirit“. Geboren wurde er am 22. Juli 1973 in Frankfurt/M., seine Schauspielausbildung machte er am Wiener Max-Reinhardt-Seminar. Zuletzt war er im Kino im Film „Buddy“ von Michael „Bully“ Herbig zu sehen. Außerdem u. a. in der TV-Produktion „Karl der Große“ (ARD), in Gastrollen in verschiedenen Serien und in der ZDF-Telenovela „Tessa – Leben für die Liebe“.
Deinen Einstieg bei AWZ hast du in einer extrem dramatischen Situation…
Dramatisch geht es nur in der ersten Woche zu, wenn es um die Entführung geht. Die Themen wechseln ja dann recht schnell und meine Thematik wird eine andere. Es geht meinem Charakter darum, die Frau „hinter der Fassade“ zu finden. Und ob da mehr ist als nur ein Kriminalfall, um den ich mich zu kümmern habe …
Mit anderen Worten: Kommissar Erik Schulte ist auch nur ein Mann und verliebt sich ausgerechnet in Jenny Steinkamp … Ist schon die Hochzeit geplant?
So schnell nicht! Aber innerhalb der ersten vier Wochen entwickeln wir uns rasant zu einem romantischen Liebespaar. Ich hab keine Ahnung, wie es weitergeht mit den beiden, ich kenne die Bücher immer nur ein paar Wochen im Voraus. Das finde ich sehr spannend. Normalerweise kennt man ja eine Geschichte von Anfang bis Ende, aber hier bei AWZ werden die Details nach und nach entwickelt. Man kennt eine grobe Richtung, aber wie im echten Leben bleibt es spannend.
Was fasziniert dich am Beruf des Schauspielers?
Schon als Jugendlicher fand ich die Schauspielerei eine tolle Möglichkeit, das Menschsein an sich zu erforschen. Mit jeder neuen Rolle, jedem neuen Stück betrittst du ein neues Spielfeld, wo die Gefühle erst mal ausgelotet werden müssen. Wie agiert man, wie reagiert man, was macht der andere. Was mich schon immer fasziniert hat, ist der „Flow“. Wann fließt es und wann nicht. Die Schauspielerei bietet ein Experimentierfeld, um den „Flow“ zu erforschen. Auf diesem Spielfeld treffen wir dann alle aufeinander und versuchen gemeinsam die Szene zum Leben zu erwecken. Das macht irren Spaß. Wie ein verrückter Professor, der hier was zutut und da was wegnimmt. Manchmal klappt es und manchmal eben auch nicht. (lacht)
Du hast viel Fernsehen, aber auch Kino und Theater gemacht. Was waren die Highlights der letzten Jahre?
Das letzte Stück im Theater, „End of the Rainbow“, hat mir viel Spaß gemacht. Ich hatte tolle Kollegen. Das ist wichtig. „Karl der Große“ für ARTE und ARD war der Hammer. Das war wie ein Kindheitstraum. Ich saß den ganzen Tag auf dem Pferd und war der „Founder of Europe“! Und all die anderen Momente im Leben eines Königs spielen zu dürfen, das war sehr spannend. Auch der Bullyfilm letztes Jahr war natürlich ein Highlight.
Mit täglicher Serienproduktion kennst du dich ebenfalls aus…
Vor acht Jahren war ich im Hauptcast bei „Tessa“. Wir haben 45 Minuten am Tag mit einem kleineren Cast gedreht, das war richtig krass. Dagegen ist AWZ fast schon ein Zuckerschlecken. (lacht)
ist Alexander Wüst privat?
Ich bin 40, hab ’ne tolle Familie, ’nen witzigen Job und noch ’ne Menge vor im meinem Leben, auch vieles, das nichts mit der Schauspielerei zu tun hat. Es gibt so viele spannende Dinge im Leben, die es zu entdecken gibt. Wie ich privat bin? Gute Frage. Ich hab mehr und mehr das Gefühl, dass mein Vater vielleicht doch recht hatte: Er hat immer gesagt, ich sei ein Chaot. (lacht) Hawaii ist eine große Leidenschaft von mir und die Auseinandersetzung mit Schamanismus ist ein großes Thema. Das alte Wissen der Schamanen und ihre Rituale sind ein noch unerforschtes Gebiet, was mich fasziniert.
Was verbindet dich mit Hawaii?
Der hawaiianische „Aloha-Spirit“ prägt mein Leben und ist der perfekte Ausgleich zu meinem Beruf. Dieses liebevolle, beschwingte Dasein, alles etwas gelassener anzugehen, das ist eine besondere Lebensphilosophie. Davon können wir uns hier in Deutschland eine dicke Scheibe abschneiden. Irgendwann werde ich mit meiner Familie dorthin ziehen. Letzten Winter haben wir zum dritten Mal dort überwintert und es war wie immer paradiesisch. Jean-Paul Belmondo ist in Punkto Gelassenheit für mich ein großes Vorbild. Der transportiert in seinen Filmen auch eine Art „Aloha-Philosophie“. Wenn du einen seiner Filme anschaust, bist du am Ende happy. Egal, wie die Umstände sind, ich mache das Beste daraus. Das Leben ist ein Fest, und basta.
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