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Februar

Interview mit Julie Gonzalo

Am 29. Januar startete RTL mit der deutschen Ausstrahlung der Dallas-Neuauflage. Hier ein kurzes Interview mit Julie Gonzalo als Rebecca Sutter.

Wie haben Sie sich über die Originalserie Dallas informiert?
JULIE GONZALO: Sofort, nachdem ich den Job bekommen hatte, stürzte ich mich auf das Drehbuch und stellte Nachforschungen an, weil ich alles über diese Personen wissen wollte. Natürlich kannte ich Dallas, meine Mutter war ein großer Fan. Ich bin in Argentinien aufgewachsen, meine Mutter sah die Serie damals ständig. Das habe ich natürlich mitbekommen, aber soweit ich mich erinnere, habe ich keine Folge bewusst gesehen. Also kaufte ich alle vierzehn Staffeln und bin jetzt stolze Besitzerin aller 357 Folgen. In meiner Filmsammlung nimmt Dallas ein ganzes Regal ein. Es hat riesigen Spaß gemacht, die Geschichte all dieser Charaktere kennen zu lernen und zu verstehen, warum sie so geworden sind, wie sie sind.

Die ganze Welt war damals im Dallas-Fieber. Haben Sie eine Erklärung dafür?
JULIE GONZALO: Vermutlich lag das an den Beziehungen zwischen den Personen, an der Chemie. Dallas war 1978 die erste Soap, die zur Hauptsendezeit über die Bildschirme flimmerte. Alle lebten und litten mit dem Schicksal dieser zerstrittenen Familie und konnten so kurzzeitig ihre Alltagsprobleme vergessen. Man identifizierte sich mit den Charakteren, es wurde zu einer Art Flucht, die Serie jede Woche zu verfolgen. Man verabredete sich dazu, setzte sich gemeinsam vor den Fernseher und sah sich dieses verrückte Kräftemessen an. Einige Dinge, die J.R. Sue Ellen an den Kopf wirft, sind nahezu unglaublich. Es war einfach unterhaltsam, teils sehr pikant und voller Geschehnisse, die man sich im eigenen Leben nie wünschen würde. Das hatte zweifellos eine fesselnde Wirkung.

Wie war Ihr erster Tag am Set von Dallas, und wie lernten Sie diese TV-Ikonen kennen?
JULIE GONZALO: Zum Glück hatten wir uns alle schon vor dem Drehstart bei einem Lunch getroffen, und Larry hatte uns zu sich nach Hause zum Dinner eingeladen. Das war schon sehr einschüchternd … ich besuchte eine Legende zuhause, nicht nur die Kultfigur aus Dallas, sondern auch den Star aus der „Zauberhaften Jeanie“. Als er mir dann noch eine Jeanie-Flasche schenkte, flippte ich aus. Sie ist von Barbara Eden und ihm selbst signiert.

Wie würden Sie den Charakter Ihrer Figur in Dallas beschreiben?
JULIE GONZALO: Ihre Stärke sollte man nicht unterschätzen. Sie ist klug und ehrgeizig und sehr verliebt in Christopher, hat aber auch eine undurchsichtige und problematische Vergangenheit. Sie schüttelt ihre Dämonen ab und hat nun endlich jemanden gefunden, den sie wirklich liebt, deshalb möchte sie unbedingt zu dieser Familie gehören. Sie steckt voller Überraschungen, ist ein sehr vielschichtiger Charakter, den ich gerne verkörpere.

Als Rivalin in Sachen Liebe trifft Elena demnach auf größere Schwierigkeiten als erwartet?
JULIE GONZALO: Sie sollte besser aufpassen! Beide sind kluge, ambitionierte Karrierefrauen, der Konkurrenzkampf zwischen ihnen läuft eher unterschwellig ab. Beide sind nicht unbedingt die, die sie zu sein scheinen.

Wie fühlte es sich an, das Hochzeitskleid zu tragen?
JULIE GONZALO: Es gab so viele Kleider zur Auswahl. Ich hätte nicht gedacht, jemals in meinem Leben ein Brautkleid zu tragen; ob ich selbst einmal heirate, steht immer noch in den Sternen. Aber jeder erzählte mir, ich würde bei der Auswahl das richtige Kleid sofort erkennen, wenn ich es sähe. Das dauerte zwar etwas, hat sich aber gelohnt.

Haben Sie sich in dem Brautkleid für Ihre Mutter fotografieren lassen?
JULIE GONZALO: Ich mache sie doch nicht verrückt! Aber sie hat die Sendung gesehen. Meine Mutter liegt mir mehr mit Kinderkriegen als mit Heiraten in den Ohren.

Werden sogar an Ihrem Hochzeitstag in Dallas Intrigen gesponnen?
JULIE GONZALO: Ich weiß es, aber das wird nicht verraten! Die Pilotfolge ist großartig, allerdings erst der Anfang. Ich kann es kaum erwarten, bis die beiden letzten Folgen ausgestrahlt werden, meine Lieblingsfolgen in der gesamten Staffel. Es wird noch viele Drehungen und Wendungen geben.

Wie war das Feedback der amerikanischen Zuschauer?
JULIE GONZALO: Ich bin eher unbekannt und stelle mein Privatleben nicht zur Schau. Ich mache meinen Job und gehe nach Hause, aber das Feedback war schon enorm. Mittlerweile lief die Sendung auch in Australien und Südamerika.

Synchronisieren Sie Ihre Figur im Spanischen für Südamerika?
JULIE GONZALO: Nein, auch wenn ich das sehr gern getan hätte, aber es werden ungefähr vier Schauspieler immer für mehrere Charaktere engagiert.

Haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, wie es sein wird, wenn Sie wegen des Erfolgs von Dallas nicht mehr unerkannt in den Supermarkt gehen können?
JULIE GONZALO: Das ist mir nie in den Sinn gekommen, damit befasse ich mich überhaupt nicht. Tatsächlich werde ich außerhalb von Los Angeles eher erkannt. Letztens habe ich den Tower in London besichtigt, als ein Mädchen meinte, ich sähe aus wie eine Schauspielerin. Ich erwiderte, dass ich das öfters hören würde. Am nächsten Tag machte sie sich kundig und twitterte mir, sie hätte es doch gleich gewusst.

© RTL Kommunkation

Gepostet von soaplexikon

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