VFX
Was in den 1990ern nur im Vorspann eingesetzt wurde, findet heute immer häufiger Anklang in Seifenopern: VFX. Der Bereich Visual Effects deckt ein sehr großes Feld ab, das bei Farbkorrektur beginnt und sich bis zum Green-Screen (bzw. Blue Box) Verfahren erstreckt.
Als 2012 die Telenovela „Wege zum Glück – Spuren im Sand“ im ZDF startete, überraschte die Produktion mit dem Virtual Backlot Verfahren. Für die Umsetzung wurde Stargate Studios Germany gegründet. Auch „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ verfügt über gelegentliche VFX-Shots, und als „Verbotene Liebe“ zur Weekly umgebaut wurde, bekam die Lahnstein Bank ebenfalls eine Green-Screen.
Der Vorteil von VFX-Shots liegt auf der Hand: Sie ermöglichen einer Serie wechselnde Hintergrundbilder, unabhängig vom Wetter. Auch das Gefühl, dass eine Serie in einem Studio entsteht, wird merklich reduziert, da durch die Fenster Bewegungen zu sehen sind. Für Schauspieler und Team bedeutet dieses Verfahren jedoch eine Umstellung, da bei den Dreharbeiten nicht erkennbar ist, wo später was zu sehen ist. Daher müssen Blickrichtungen festgelegt werden.
In den USA entstehen viele Serien in Florida oder New York, spielen aber in ganz anderen Regionen. Um das reale Gefühl für diese Stadt oder Gegend zu ermöglichen werden nicht nur Establisher hineingeschnitten, es werden auch immer wieder Dialoge an markanten Plätzen gezeigt. Da diese vereinzelten Shots aber mit hohen Locationmieten und Reisekosten verbunden sind, werden sie oftmals in Green-Screens realisiert. Dadurch werden Kosten reduziert und die Produktion spart Zeit. Auch historische Stoffe profitieren durch VFX, da die Ausstattung einen sehr hohen Kostenpunkt ausmacht.
Das Virtual Backlot ist die Erweiterung zum üblichen Green-Screen. Das Verfahren erlaubt Bewegung in einem virtuellen Raum. Die realen Hintergrundaufnahmen, die in der Post-Production eingefügt werden, werden in einer hohen Auflösung gedreht, damit später die Kamerabewegung möglich ist. Der Green-Screen wird aus dem Bild gekeyt und durch den neuen Hintergrund ersetzt. Weitere Bearbeitungen sind möglich, da das finale Bild auf mehreren Ebenen übereinander erstellt wird. Als letzter Schritt erfolgt eine Farbkorrektur, bei der das Original Footage an das neue Hintergrundbild farblich angepasst wird.