Cliffhanger
Serien mit einer fortlaufenden Handlung enden meist am spannendsten Punkt der Folge mit einem Cliffhanger. Dies soll den Zuschauer dazu bringen am nächsten Tag wieder einzuschalten. Seinen Ursprung hat der Cliffhanger im Fortsetzungsroman „A Pair of Blue Eyes“ von Thomas Hardy. In der letzten Szene hängt der Held „Henry Knight“ an einer Klippe (daher Cliffhanger) und es blieb offen, ob er abstürzt oder überlebt. Der spannungsgebende Begriff wurde beibehalten und findet sich heute nicht nur in Soaps und Telenovelas, sondern auch in Filmen, die eine sichere Fortsetzung bekommen.
Der Cliffhanger wird in der nächsten Folge meist in der ersten Szene aufgelöst – im sogenannten Pick Up. Die Szene vor dem Cliffhanger ist meistens ebenfalls eine spannungsgeladene Szene und wird als Pen bezeichnet. Vereinzelt kommt es sogar vor, dass Pen und Cliffhanger im Schnitt noch getauscht werden, damit die Folge auf dem insgesamt spannendsten Moment endet.
Verschiedene Formen des Cliffhangers
Die klassische Form ist der spannungsgeladene Cliff. Es gibt aber auch den Happy End Cliff, in dem sich zwei Figuren endlich finden und es zum Kuss kommt. Dieser wird meist nicht direkt aufgelöst, sondern der Pen bekommt den direkten Pick Up. Unglücklich sind sogenannte Park-Cliffs. Die Folge endet mit einem Cliffhanger und es gibt dazu keine Auflösung, da dieser Strang geparkt wurde.
Im Laufe der Jahrzehnte gab es unzählige Cliffhanger, doch nur die wenigsten sind Zuschauern noch lange in Erinnerung geblieben. „Dallas“ gelang gleich zweimal das Unfassbare. Staffel 3 schloss mit Schüssen auf Serienfiesling „J. R. Ewing“ ab, und das Geheimnis um den Schützen wurde erst in der vierten Folge der vierten Staffel aufgedeckt. Die Zuschauer mussten acht Monate auf die Auflösung warten. Auch das Finale der neunten Staffel wusste zu überraschen. Im letzten Bild stand der verstorbene „Bobby Ewing“ überraschend unter der Dusche. Zu Beginn der zehnten Staffel wurde die komplette neunte Staffel zu einem Traum erklärt.
„Dynasty“ brachte es 1985 auf einen fulminanten Cliffhanger, in dem der gesamte Hauptcast bei der Moldawischen Traumhochzeit einem Massaker zum Opfer fiel. Die Auflösung war enttäuschend, da außer den Gastdarstellern niemand ums Leben kam und die große Aufregung nur vorgeschoben schien.
Cliffhanger haben aber auch große Nachteile, wenn die Serie überraschend endet und keiner der offenen Stränge zu einem Ende geführt wird. So war es bei „The Colbys“ in der zweiten Staffel, als „Fallon“ in ein Raumschiff stieg. Die Handlung wurde in der achten Staffel „Dynasty“ aufgegriffen und dort beendet. Auch das Ende von „Dynasty“ nach der neunten Staffel ließ viele Fragen offen, weswegen ein Special als Abschlussfilm nachgeschoben wurde und die Zuschauer enttäuschte.