Februar
Seit einigen Wochen ist Daniel Aichinger als Jerome, einfühlsamer Lover von Eva-Maria Grein von Friedl in der neuen RTL-Serie „Männer! Alles auf Anfang“ (immer donnerstags, um 21.15 Uhr) zu sehen. In dieser Serie macht er Hauptdarsteller Andreas Pietschmann das Leben ziemlich schwer macht. Daniel Aichinger wurde bekannt als Controller Dr. Axel Steinkamp-Schwarz in der RTL-Daily „Alles was zählt„. 2014 stieg der Bielefelder endgültig aus der täglichen Serie aus. |
Herr Aichinger, wie war es, in der neuen RTL-Serie „Männer! Alles auf Anfang“, Andreas Pietschmann die Frau auszuspannen?
Daniel Aichinger: Das war im Prinzip ganz leicht, denn Ben (Pietschmann) hat meiner Rolle Jerome seine Sophie (Eva-Maria Grein von Friedl) durch sein Verhalten quasi in die Arme getrieben. Insbesondere die Szenen zu dritt haben übrigens enormen Spaß gemacht, weil Andreas Pietschmann seinen Ben so herzerfrischend eifersüchtig hat werden lassen, dass ich eine Freude daran hatte, am anderen Ende vollkommen, unschuldig‘, wohlwollend und verständnisvoll sein zu dürfen. Eva ist zudem eine sehr angenehme Spielpartnerin. Ich hoffe, man erlebt in den Ausstrahlungen, wie harmonisch es zwischen uns lief.
Jerome ist vom Typ her genau das Gegenteil von Sophies Mann. Warum bleiben Frauen oft nicht bei den bekannten „Leisten“?
Warum Frauen Ihre Partner wann und wie wählen, wüsste ich auch gerne. Ich durchdringe dieses komplexe Thema aber noch immer nicht. Ich denke bei Sophie liegt es einfach an der Verletzung, die sie durch das notorische Fremdgehen ihres Ehemannes erlebt hat, dass sie quasi eine 180-Grad-Wendung hinlegt. Und sich so vermutlich Sicherheit, Verständnis und Verlässlichkeit erhofft.
Sind Sie ein Frauenversteher?
Oh nein, sicher nicht. Aber ich nähere mich eventuell doch immer etwas mehr an. Andererseits denke ich aber nicht, dass man als Mann die Aufgabe hat, Frauen komplett zu verstehen. Das fänden die Damen eventuell auch langweilig oder sogar bedrohlich. Ich denke, alle sind viel glücklicher, wenn Männer ihre Frauen vor allem inspirierend, weise, wundervoll und begeisternd finden. Und sie auf Händen tragen und lieben.
Sie haben lange erfolgreich bei „Alles was zählt“ mitgespielt. Könnten Sie sich eine Rückkehr in die tägliche Serie vorstellen?
Das ist weder geplant noch beabsichtigt. Aber ich habe noch immer sehr gute Verbindungen zur Produktion und meinen ehemaligen Kollegen, so dass ich auch nicht „nie“ sagen würde.
Welcher Typ Mann gefällt Ihnen besser? Controller – wie bei AWZ – oder fahrradfahrender Umweltliebhaber – wie in „Männer!“?
Obwohl beide Rollen mir großen Spaß machen, würde ich ehrlich gesagt weder mit dem einen noch mit dem anderen ein Bier trinken gehen. Privat mag ich Männer, die kernig sind, weder politisch korrekt noch misanthropisch. Die herzlich lachen können und wohlwollend auf die Menschen in ihrer Umgebung achten.
Seit einigen Jahren engagieren Sie sich sehr stark für das Deutsche Kinderhilfswerk. Was hat Sie dazu bewogen und warum machen Kinder sie so glücklich?
Das geht letztlich auf meine Zeit am Theater zurück. Damals habe ich angefangen, mich für Kinder und Jugendliche zu engagieren. Das Leben ist kurz, und es entspricht meinem Selbstverständnis, so viele sinnvolle Dinge zu tun, wie mir entspannt möglich ist. Mein Engagement für Kinder ist Teil davon. Und es macht mir Freude, weil ich Kinder als sehr wichtigen, wertvollen und besonderen Teil unserer Gesellschaft erlebe.
Hat man als Schauspieler eine besondere Vorbildfunktion für Kinder?
Jeder Mensch hat Vorbildfunktion für alle Menschen. Erwachsene noch etwas mehr als Kinder. Menschen, denen andere Menschen bewusst zusehen, haben vielleicht etwas mehr Verantwortung für das, was sie tun als andere. Nicht, weil sie interessanter oder wichtiger wären, sondern weil eben mehr Leute zusehen.
Sie haben 2011 Ihren ersten Triathlon bestritten, waren aber bis kurz vorher noch Nichtschwimmer. Wieso das?
Ich war als Kind in zwei für mich bedrohlichen Situationen im Wasser und hatte seitdem Angst vorm Schwimmen. Und das obwohl ich das Wasser sehr liebe. Meinen Segel- und Tauchschein habe ich beispielsweise gemacht, als ich noch keine 50 Meter schwimmen konnte. Dieser Widerspruch hat mich genervt und als mir angeboten wurde, unter professioneller Anleitung für einen Triathlon zu trainieren, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Das war ein ganz schönes Abenteuer und hat mich Überwindung gekostet, aber es war eine Erlösung, als ich das erste Mal einen Kilometer alleine im See geschwommen bin.
Was sind Ihre nächsten Pläne?
Von meinem letzten Abenteuer, einer winterlichen Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn, habe ich mir als Souvenir eine leichte Lungenentzündung mitgebracht. Die will ich als erstes loswerden. Es ist etwas Arbeit in Sicht, aber weil noch nicht alles in trockenen Tüchern ist, kann ich darüber noch nichts sagen. Das bringt Unglück. Und es stehen noch kleinere Reisen nach Irland und Spanien an.