November
Offiziell befinden sich die einstigen US-Daytime Soaps „All My Children“ und „One Life To Live“ in einer Pause, doch inzwischen wurde von Schauspielern bestätigt, dass die Neuauflagen eingestellt wurden. Wir werfen einen Blick zurück auf die kurze aber turbulente Zeit und was das Scheitern für andere Produktionen bedeutet. |
Nachdem ein erster Anlauf AMC und OLTL ins Internet zu bringen scheiterte, überraschte Prospect Park (PP) Anfang Januar mit der Meldung, dass beide Soaps bereits Ende April auf Sendung gehen würden. Die Freude der Fans war rießig, umso enttäuschter waren sie, als beide Soaps nicht nur optisch verjüngt wurden, sondern auch in der Sprache aneckten.
Beide Serien, die u.a. mit „General Hospital“ in einem Serienuniversum spielen, teilten sich auch fortan nicht mehr die selbe Zeitschiene. OLTL setzte wenige Monate nach dem Serienende an, AMC hatte einen Zeitsprung von mehreren Jahren. Auch sorgte ein öffentlicher Streit mit ABC, der sogar eine mehrseitige Klage nach sich zog, über drei aktuelle Hauptrollen und mehrere „ausgeliehene“ Rollen aus OLTL für reichlich Zündstoff.
Nachdem die Folgenzahl von jeweils vier auf zwei pro Woche reduziert wurde, endeten beide Soaps bereits überraschend im Sommer. Offiziell sind die Soaps noch nicht eingestellt, doch ein Gewerkschaftsstreit bezüglich der Bezahlung des Produktionsteams von OLTL sorgte für die vorzeitige Pause. Und wieder hüllt sich PP in Schweigen, wie bereits 2012, als die Soaps nicht wie angekündigt im Internet starteten. OLTL kommt auf 40 Episoden, AMC auf 43.
Was bedeutet das Serienaus für andere Produktionen?
Auf den ersten Blick ist es ein üblicher Prozess, dass eine Serie wegen mangelnder Zuschauerzahlen oder zu hoher Kosten eingestellt wird. Doch die Rückkehr der Soaps war ein ehrgeiziger Versuch, eine klassische Daily ins Internet zu bringen und diese wie eine klassische Daily zu produzieren. Nicht nur amerikanische Produzenten schauten auf das Projekt, auch deutsche Produzenten beobachteten die Entwicklung. Wäre der Versuch geglückt, wäre eine „Websoap“ sicher auch hierzulande eine Option gewesen für scheidende Dailys. Sat.1 versuchte sich 2011 an einer Rückkehr von „Hand aufs Herz„, scheiterte jedoch an den Produktionskosten.