Period Drama | Kostümdrama
In Großbritannien wurden in den 1960ern vermehrt Period Dramas ausgestrahlt, die in ihrer narrativen Struktur der Seifenoper glichen und dementsprechend oft auch als solche bezeichnet werden. Während das Kostümdrama mit hohen Kosten für Ausstattung, Maske und Kostüm verbunden ist, hat es den Vorteil, dass es große Zeitsprünge optisch darstellen kann durch Neuerungen. Serien, die in der Gegenwart spielen, können keine meist großen Zeitsprünge machen, da sie sonst in der Zukunft spielen. Ein großes Problem stellt die Sprache dar. Ist die Produktion mutig und traut den Zuschauern die alte Sprache zu oder wird in einer modernen Sprache gesprochen?
1967 produzierte die BBC die 26-teilige „The Forsyte Saga“, die im Viktorianischen Zeitalter ab 1886 spielt. Basierend auf John Galsworthys erfolgreicher Romanserie beschrieb die Serie das Leben der oberen Mittelklassefamilie Forsyte.
Der wohl weltweit bekannteste Vertreter ist „Upstairs, Downstairs“. Produziert von 1971 bis 1975 für die BBC behandelt das Drama das Leben der Londoner Familie Bellamy welche „upstairs“, also oben, im Haus am Eaton Place wohnte, und der Hausangestellten, die „downstairs“, unten, arbeiteten. Die Hausbewohner wurden fünf Staffeln lang über einen erzählten Zeitraum von 30 Jahren begleitet. Es war von äußerster Wichtigkeit, dass die sozialen und technischen Veränderungen in den Handlungsverlauf miteinbezogen wurden. Der Untergang der Titanic, der erste Weltkrieg und die Goldenen Zwanziger wurden alle thematisiert. Dieser große Anspruch an Authentizität wurde auf die Kulissen und Kostüme übertragen, die für das zeitgemäße Erscheinungsbild sorgten.
2006 versuchte sich Sat.1 an dem Period Drama „Unter den Linden – Das Haus Gravenhorst“, nachdem sich die ARD nur ein Jahr zuvor an „Sophie – Braut wider Willen“ die Finger verbrannt hatte.
In Spanien ist das Thema Kostümdrama äußerst beliebt. Dies zeigt sich nicht nur in den Prime-Time Serien „Gran Hotel“ und „Velvet“, sondern auch in Telenovelas wie „Amar es para siempre“ und „El secreto de Puente Viejo“.