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Juli

Interview mit Stefanie Grabner

Bei „Unter uns“ gibt’s am 16. August 2013 (Folge 4665) einen unerwünschten Gast: Heike Wagner (Stefanie Grabner), die eigentlich in Leipzig eine Boutique führt, überrascht Tochter Eva (Claudelle Deckert) mit einem Blitzbesuch in der Schillerallee – denn sie will endlich ihren Enkel Noah sehen! Die Anwältin denkt natürlich nicht im Traum daran, ihre egoistische „Queen Mum“ wieder in ihr Leben zu lassen, aber es bleibt ihr keine andere Wahl.

So entlädt sich ein schon lange gärender Mutter-Tochter-Streit… Für zusätzlichen Zündstoff sorgt die Tatsache, dass Malte (Stefan Bockelmann) und Heike sich von früher kennen – und das Wiedersehen auch gleich im Bett feiern. Was wohl Maltes Ehefrau Britta (Tabea Heynig) dazu sagen wird?

Stefanie Grabner wurde am 19. Dezember 1964 in Kronberg im Taunus geboren. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie an der Stage School in Hamburg. Regelmäßig ist sie in verschiedenen Rollen in diversen Serien, täglichen Serien und Kinofilmen zu sehen, darunter die Kinoproduktion „Zwölf Seiten“ sowie in „Verbotene Liebe“, „Diese Drombuschs“ und dem „Großstadtrevier“.

Welche Engagements sind die Highlights deiner Karriere?
Jedes Engagement ist ein kleines Highlight für sich. Egal ob Kinofilm, TV-Movie oder Serie. Jede Produktion ist immer wieder eine Herausforderung und ich konnte bei jedem Dreh etwas für mich mitnehmen, was besonders war. Ich muss aber sagen, dass die Rolle der Heike Wagner schon ein besonderes Highlight für mich war. Sie ist eine unkonventionelle Mum und das zu spielen hat großen Spaß gemacht. Es gab jede Menge witzige, schräge und dramatische Szenen. An dieser Stelle auch ein Kompliment an die Drehbuchautoren. Ich habe mich immer wieder selbst in der Figur wiedergefunden und mich gefragt „Woher können die nur wissen, wie ich ticke…“.

Wie bist du zu „Unter uns“ gekommen?
Ich wurde für die Rolle der Heike Wagner zu einem Casting in Berlin eingeladen und ein paar Tage später bin ich dann zu einem Recall nach Köln geflogen. Bei beiden Castings hatte ich den Eindruck, dass es sehr gut lief, habe mir aber keine weiteren Gedanken gemacht. Ich hatte nämlich eine dreimonatige Auszeit geplant, um mein Drehbuch – ich habe vor einem Jahr eine Drehbuchausbildung gemacht – zuende zu schreiben. Dafür hatte ich auf den Fidschi-Inseln – das ist jetzt kein Witz – auch schon eine feste Bleibe. Ich saß quasi „auf gepackten Koffern“, als die Zusage für „Unter uns“ kam. Ich habe mich natürlich sehr gefreut. So eine Rolle bekommt man nicht jeden Tag angeboten. Und so habe ich dann mein Drehbuchprojekt – mit einem lachenden und einem weinenden Auge – verschoben. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben und nach Drehende werde ich mich dann auch wieder an mein Drehbuch setzen.

Deine Rolle bei UU, Heike Wagner, wird schon jetzt mehr oder weniger liebevoll als egoistische Queen Mum der Schillerallee bezeichnet. Liegen dir die zickigen Rollen mehr als die netten Frauen?
„Queen Mum“ finde ich echt treffend, aber so egoistisch finde ich „Heike“ nun auch wieder nicht. Eher unangepasst, unkonventionell – eine Frau die Ihren eigenen Weg geht und die sich nicht so sehr darum schert, was andere von Ihr denken. Sie weiß, was Sie will und nimmt sich das auch – was natürlich nicht immer und überall gut ankommt – aber das mag ich an dieser Figur. Sie ist nicht weichgespült, sondern hat Ihre Ecken und Kanten. Im Übrigen mag ich Menschen die Ihren eigenen Kopf haben. Bei Frauen heißt es dann ja schnell Sie seien zickig, während man bei Männern gerne von Durchsetzungsfähigkeit spricht.

Wie ist die Zusammenarbeit mit deiner Serien-Tochter Claudelle Deckert?
Super. Claudelle ist eine tolle Schauspielerin, sie hat eine große Leichtigkeit und Spielfreude und wir haben schon beim Casting super harmoniert. Ich mag sie sehr.

In der Rolle steigt Heike gleich zu Beginn mit Malte ins Bett, ohne Rücksicht darauf, dass er jetzt verheiratet ist. Würdest du auch im wahren Leben auf diese Weise eine Ehe gefährden?
Zunächst mal weiß Heike nicht, dass Malte verheiratet ist – er erzählt ihr ja nichts davon. Die beiden kennen sich von früher, sie hat ihn damals als 17-Jährigen „entjungfert“. Als Heike es dann erfährt, ist Maltes Ehe schon längst gescheitert. Privat mag ich gern klare Verhältnisse und ich kam glücklicherweise noch nie in die Situation, dass ich mich in einen verheirateten Mann verliebt habe. Ich würde aber auch nie jemanden dafür verurteilen. Schließlich sucht man sich die Liebe ja nicht aus, sondern sie ist plötzlich da und Gefühle lassen sich ja nicht einfach so abschalten.

Welche Empfehlung würdest du Müttern mitgeben, die ein schwieriges Verhältnis zu ihren Töchtern haben?
Ich hatte selber lange Zeit ein recht schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter. Irgendwann musste ich feststellen, dass ich meiner Mutter in vielerlei Hinsicht ähnlich bin, was ich natürlich erstmal nicht so toll fand. Letztlich ist mir aber klar geworden, dass ich selber dafür verantwortlich bin, was ich aus mir und dem was mir mitgegeben wurde mache. Von dem Moment an, als ich das begriffen hatte, habe ich die Beziehung zu meiner Mutter in einem ganz neuen Licht gesehen und heute kommen wir wunderbar miteinander klar. Naja, es gibt natürlich immer wieder die Momente wo ich denke „Muss das jetzt wieder sein…“ – aber meiner Mutter geht es ja genauso.

© RTL Kommunikation

Gepostet von soaplexikon

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