Oktober
Am 2. November 2013 startet um 19:25 Uhr die neue Familienserie „Herzensbrecher – vater mit vier Söhnen“ im ZDF. Familienoberhaupt „Andreas Tabarius“ wird von Simon Böer gespielt, der vielen Zuschauern noch als „Maximilian Castellhoff“ aus „Hanna – Folge deinem Herzen“ bekannt sein dürfte. |
Mit seiner frischen Art eckt Andreas Tabarius in der neuen Gemeinde auch an: Verhält er sich da als Pfarrer Ihres Erachtens adäquat? Oder schießt er hier und da auch über das Ziel hinaus?
Simon Böer: Andreas ist sehr darauf bedacht, seinen Mikrokosmos in Ordnung zu halten. Wenn in seinen Augen christliche Grundwerte verletzt werden und er Einfluss nehmen kann, wird er es tun. Ab und zu überschreitet er dabei auch Grenzen. Da geht dann einfach sein Temperament mit ihm durch, besonders wenn er grober Ungerechtigkeit, Unehrlichkeit und Kleingeistigkeit begegnet.
Andreas Tabarius ist Witwer. Wie geht er mit dem Verlust seiner Frau um? Wie hat sich seine Rolle als Vater durch den Tod seiner Frau verändert?
Böer: Ohne seine Kinder, hätte Andreas den Tod seiner Frau Natalie nicht überlebt. Sie war und ist seine große Liebe. Nach ihrem Unfalltod musste er für seine Jungs „funktionieren“ und so war der Ruf des Lebens stark genug um dieses Löwenrudel zu dem werden zu lassen, was es heute ist. Ich finde Andreas und die Jungs sehr tapfer. Eine Mutter ist das Herz jeder Familie. Und so sehr Andreas auch versucht, in einer One-Man-Show, seinen Jungs das Komplettpaket an Liebe, Geborgenheit und Fürsorge zu liefern, umso mehr wird klar, dass eine Mutter unersetzbar bleibt.
Als neuer Pastor in einer evangelischen Gemeinde startet Andreas Tabarius seinen Job mit großem Elan: Welche Auffassung von Kirche hat er?
Böer: Andreas reibt sich sehr an eingefahrenen Strukturen der Kirche. Er möchte etwas bewegen. Für ihn sind all diejenigen, die die Uhr wieder in Luthers Zeiten zurückdrehen wollen, ein rotes Tuch. Er wünscht sich eine moderne, lebensnahe, aufgeschlossene Kirche.
Sie sind auch „im richtigen Leben“ Vater. Was ist aus Ihrer Erfahrung das Wichtigste bei der Erziehung?
Böer: Bedingungslose Liebe, Vertrauen und Geduld! Ich glaube, dass es sicherlich richtig ist, Kindern Grenzen zu setzen aber ein wirklich wichtiger Punkt ist, dem Kind zu vermitteln, dass es goldrichtig ist, so wie es ist. Wenn man andauernd Sätze wie „Das macht man nicht! Sei nicht so, sondern so! Da muss man doch keine Angst haben!“ hört, lernt ein Kind zwangsläufig, dass mit ihm irgendwas nicht stimmt. Es beginnt sich anders zu verhalten, um angenommen und geliebt zu werden und verliert so innere Leichtigkeit, Selbstsicherheit und Authentizität. Wie schwer es ist, diesen Gedanken als erziehender Elternteil im Alltag immer umzusetzen, weiß ich nur zu gut, aber es ist hilfreich sich das hin und wieder vor Augen zu führen.
Für seine Jungs hat ihr Vater immer ein offenes Ohr. Agiert er dabei immer als Vater? Oder ist da mitunter auch der Pfarrer am Werk?
Böer: In erster Linie ist er immer Vater aber er ist ja auch nicht Pfarrer wie ein anderer vielleicht Immobilienmakler. Da steckt eine Lebenseinstellung hinter und das spiegelt sich natürlich auch im Alltag und der Erziehung.
Wodurch unterscheidet sich der Familienvater Andreas von dem Familienvater Simon?
Böer: Unterscheiden tun wir uns in erster Linie in der Anzahl der Kinder und ich bin zum Glück nicht alleinerziehend. Ich habe großen Respekt vor allen, die diese Aufgabe alleine meistern. Vollzeitmama – oder Papa zu sein wird in unserer Gesellschaft immer noch zu wenig honoriert. Gemeinsam haben
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