August
Man würde sie sich als beste Freundin wünschen, als die Frau, mit der man alles besprechen kann und die immer ein Ohr für kleine und große Sorgen hat. Caro Kasper ist eine quirlige rheinische Frohnatur, die immer einen Rat parat hat – und eine neue Hauptrolle bei „Unter uns“. Ab dem 19. August 2014 (Folge 4916) ist Caro in der erfolgreichen täglichen Serie zu sehen – und wird gespielt von der TV-Neuentdeckung Ines Kurenbach. |
Sie wurde am 17. März 1979 in Gelsenkirchen geboren, wuchs in Bochum auf und lebt heute mit ihrer Familie in Bielefeld. Im Jahr 2007 schloss sie ihre Schauspielausbildung an der Folkwang Universität (ehemals Westfälische Schauspielschule Bochum) mit Diplom ab. In dieser Zeit war sie am Schauspielhaus Bochum und am Schauspiel Essen in ihren ersten Rollen zu sehen. Nach ihrem Abschluss war Ines Kurenbach am Theater Augsburg ab der Spielzeit 2007/2008 fest und in der Saison 2009/2010 als Gast engagiert.
Für Ines, die außerdem seit vier Jahren in ihrer Heimatstadt mit großer Leidenschaft eine Tankstelle führt, ist die Rolle der Caro ihre allererste Rolle im TV überhaupt. Zum Dreh bei „Unter uns“ pendelt sie nach Köln – je nach Drehaufwand nahezu täglich.
Ines, deine Rolle Caro ist eine rheinische Frohnatur – mit großem Herz und losem Mundwerk, eben typisch Kölsch. Wie viel hast du mit ihr gemeinsam?
Ines Kurenbach: (lacht) Eine Menge! Ich bin ebenfalls ein sehr positiver und, na ja, nennen wir es mal unkonventioneller Typ, der sagt, was er denkt, und deswegen auch mal aneckt. Ich muss halt nicht jedem gefallen! Man hat immer die Möglichkeit, etwas zu verändern, und besser zu machen. So sehe ich Caro auch: Sie hat schon viele Schicksalsschläge erlebt, und nimmt es letztendlich mit viel Humor. Sie ist eine gute Seele, die Lust aufs Leben hat und mit all ihren Marotten und Spleens ihr Leben meistert. Und genießt! Das verbindet uns auch: Die Lust am Genuss. Ich koche und esse wahnsinnig gerne (so wie Caro ?) und um einen Spruch bin ich auch nie verlegen … Also: passt perfekt!!!
In der Serie ist Caro Single, und gleich zwei Kerle – Rufus und Malte – umwerben sie. Privat bist du glücklich vergeben. Was ist das Schönste für Dich am Familienleben?
Das Schönste am Familienleben für mich ist am Samstagmorgen mit meinen Lieben auf den Markt in Bielefeld-Schildesche zu gehen, frische Brötchen zu kaufen, einen Schnack mit Bekannten zu halten, und einen leckeren Cappuccino zu schlürfen. Dann gehen wir nach Hause und frühstücken ausgiebig … Das ist für mich ein großes Glück. Wir sind eine richtige Patchwork-Familie. Mein Lebensgefährte und ich haben aus erster Ehe jeweils einen Sohn mitgebracht, Richard und Marvin. Gemeinsam haben wir unsere Marlene, die im Oktober 4 Jahre alt wird. Und wir haben einen Hund, eine schwarz-weiße deutsche Dogge namens Bo. Mit seinen 70 Kilo sieht er aus wie eine Kuh. (lacht) Das heißt, bei uns ist immer was los. Die Jungs leben bei ihren jeweiligen Elternteilen, in Bielefeld und in Berlin, und an den Wochenenden und in den Ferien sind wir alle zusammen…
Du hast bis jetzt ausschließlich Theater gespielt. Wie war für dich die Umstellung von der Theaterbühne auf die Kamera?
Riesengroß, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Raum ist komplett anders definiert. Im Theater habe ich den ganzen Raum, die volle Akustik. Damit kann ich spielen. Die Kamera im Studio erlaubt nur einen zweidimensionalen Raum. Aus der Kamera raus ist halt raus. Die Theaterbühne lässt da andere Möglichkeiten zu. Vor der Kamera braucht man viel weniger, man sieht jeden Gedanken, durch einen Augenschlag, man spielt nicht für den zweiten Rang, wie im Theater… Trotzdem müssen sich die gleichen Emotionen übertragen… Sehr interessant! Für mich eine neue, andere Welt!
Was ist für dich der größte Unterschied zwischen Bühne und Fernsehen?
Der Kontakt zum Publikum. Auf der Bühne nimmt man die Zuschauer wahr, man sieht sie, hört sie, merkt, ob es ihnen gefällt und ob man sie fesselt. Beim Drehen hat man keine Ahnung, wie es später ankommt. Ein riesengroßer Unterschied ist natürlich auch, dass ein Theaterstück innerhalb vieler Wochen oder Monate erarbeitet wird. Man entwickelt die Geschichte und die Figuren sehr genau, bis es dann letztendlich in die Premiere geht. Beim Fernsehen zählt oft der erste oder zweite Take, danach gibt´s dann nichts mehr zu rütteln. Beide Arbeitsweisen sind sehr unterschiedlich und auch unterschiedlich spannend! Ich freue mich, dass ich Fernsehen ausprobieren kann!
Was hast du Kurioses an den ersten Drehtagen bei „Unter uns“ erlebt?
Kurios fand ich zunächst mal, wie ich in die Serie einsteige: Meine ersten Worte: Banane? Banane? Banane?… Ich verteile Bananen beim Veedels-Lauf, in viieel zu engen Klamotten … Puh. Da dachte ich mir: Jetzt heißt’s Spaß haben. Den hatte ich dann auch und danach war das Eis gebrochen. Meine Kollegen haben mich sehr herzlich aufgenommen!
Dein zweites, eigentlich erstes, Standbein hat gar nichts mit Schauspiel und Bühne zu tun: Du führst seit vier Jahren eine Tankstelle. Wie kam es dazu?
Mein Lebensgefährte macht das Gleiche, und durch ihn habe ich entdeckt, dass mir das Kaufmännische auch sehr viel Freude macht. Buchhaltung ist für mich pure Entspannung! (lacht) Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Jetzt bin ich saustolz auf mein Super-Team und meine Familie, dass ich trotz dieser großen Verantwortung in Köln bei „Unter Uns“ sein kann! Danke an Alle!!! Außerdem ist das Schauspielerleben ja eher unstet, und darauf hatte ich einfach keine Lust. Ich habe ja Kinder und eine Familie zu ernähren! Da ist ein bodenständiger Job schon sehr schön. Aber jetzt ist alles super organisiert und ich habe mehr Zeit für Drehs.
Dein Opa hat sich immer gewünscht, dass du im Fernsehen zu sehen bist. Nun erfüllst du ihm seinen großen Wunsch. Was meinst du, wie er reagieren wird?
Letztes Jahr zu Weihnachten hat mein Opa Manfred mir beim Verabschieden gesagt: ‚Ines, mach doch mal bei sowas mit, dann sehe ich dich wenigstens jeden Tag im Fernsehen!‘ Mein Opa wohnt in Wattenscheid, daher sehen wir uns nicht allzu oft. Und da hab ich ihm gesagt: ‚Versprochen, Opa. Nächstes Jahr.‘ Und schwupp: Da bin ich! Ein großes Glück!!! Dieses Jahr konnte ich ihm dann ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk machen. Ich durfte ihm sogar schon meine ersten Szenen vorab zeigen. Am lustigsten fand er mich in der „Bierszene“, als ich in einer der ersten Folgen im Schiller mit Bier vollgespritzt wurde. Und er will Wort halten: Er will jetzt jeden Tag „Unter uns“ einschalten!“
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