August
Sie spielt das fieseste TV-Biest Deutschlands und hat es damit zur großen Bekanntheit gebracht. Ohne die Schauspielerin und ihre Rolle wäre das nationale Fernsehprogramm am Vorabend einfach zu nett. Man braucht bei Google nur ihren (überhaupt nicht seltenen) Vornamen einzugeben – die führenden Suchergebnisse listen bereits Ulrike Frank auf. Die Berlinerin spielt in der RTL-Vorabendserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ seit überzwölf Jahren die Powerfrau Katrin Flemming. |
Eine Figur, die polarisiert. Intrigen, Rachefeldzüge, Erpressungen – und eine Zweck-Ehe mit Jo Gerner machen sie nicht unbedingt sympathisch. Doch in letzter Zeit erscheint sie etwas softer. „Katrin ist nach wie vor tough, will Erfolg, Unabhängigkeit, hat sich jedoch durch ihren Schlaganfall, die Liebe zu Bommel, durchaus verändert, was sich auch in der Freundschaft mit Maren zeigt“, sagt Ulrike Frank. Eine völlig gewandelte Katrin Flemming wird es jedoch so bald nicht geben: „Man sollte sich aber weiterhin nicht nur vor ihren scharfzüngigen Kommentaren in Acht nehmen.“ Die Schauspielerin kündigt an: „Katrin kann unerbittlich sein, wenn ihr jemand in die Quere kommt, und davon dürften wir in nicht allzu ferner Zukunft wieder mehr zu sehen bekommen…“
Viel darf Ulrike Frank nicht verraten, doch so viel steht bereits fest: „Katrin möchte endlich ohne Kämpfe und Krisen erfolgreich sein, das Leben genießen, deshalb denkt sie in verschiedene Richtungen über neue Möglichkeiten nach, auch das Verhältnis zu ihrer Tochter Jasmin spielt wieder eine größere Rolle, da wird es einige Überraschungen geben.“
Die Rolle des großen Biests macht Ulrike Frank auch nach zwölf Jahren GZSZ noch große Freude. „Katrins Facetten sind wunderbar, besonders mag ich ihre Stärke, die Liebe zu ihren Töchtern, das Spielerische und Raffinierte mit einer Prise Schärfe und Leichtigkeit.“ Eine Hauptrolle in der erfolgreichen Serie – das bedeutet rund 200 Drehtage pro Jahr. Das große Pensum macht der Schauspielerin nichts aus. „Ich liebe meinen Beruf, stehe seit 1993 auf der Bühne und vor der Kamera und mein Anspruch an meine Arbeit bleibt unverändert.“
Fernab von Intrigen vor der Kamera – drei Dinge helfen Ulrike Frank zu entspannen: „Mein Zuhause. Mein Garten. Mein Beamer.“ Immer wieder verlässt sie ihre kleine Oase. Kürzlich war sie in den USA. „Mein Mann, Marc Schubring, ist Komponist und hatte in Washington mit ‚Double Trouble‘, basierend auf Kästners ‚Das Doppelte Lottchen‘, seine erste amerikanische Uraufführung, was so phantastisch war, wie es klingt.“
Verständlicherweise ist Ulrike Frank sehr stolz auf ihren Mann. „Es ist eine kleine Sensation, dass ein deutscher Musicalkomponist in den USA eine Uraufführung hat, das gab es meines Wissens nach schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr, entsprechend überwältigend ist meine Freude.“ Mitunter unterstützt sie ihren Ehemann beim Komponieren. „Marc lässt mich oft am Entstehungsprozess teilhaben und legt Wert auf meine Meinung, sicherlich auch weil ich ehrlich bin. Wir sind ein ausgesprochen gutes Team.“ Der Stolz auf den Partner ist natürlich beidseitig. „Er schätzt mich und meine Talente, auch in musikalischer Hinsicht, und freut sich über meinen Erfolg.“
Noch ein weiterer Mann spielt künftig eine große Rolle im Leben von Ulrike Frank. Einer, der bald an ihrer Seite spielen wird: Die Schauspielerin hat einen neuen Drehpartner! „Schon beim Studio-Casting war ich dabei und inzwischen haben Dieter Bach und ich auch schon unsere ersten Szenen gedreht. Ich freue mich sehr über die Geschichte und den neuen Kollegen.“ Auch ihre Rolle ist über den Zuwachs am Set erfreut: „Katrin lernt Dr. Riefflin im Krankenhaus kennen und merkt schnell, wie interessant und attraktiv er ist.“
Für ihre Fans ist Ulrike Frank jetzt endlich auch bei Facebook da. Ihre erste Bilanz bei 30.000 Fans ist durchaus positiv: „Bisher läuft es richtig gut und macht mir Spaß. Durch die Anonymität leidet zwar ab und zu der gute Stil, und Ironie funktioniert eher weniger, aber Support, Humor und Austausch stehen eindeutig im Vordergrund.“
Ulrike Frank zeigt nicht nur am Set in Potsdam-Babelsberg vollen Einsatz, sie engagiert sich auch in ihrer Freizeit – für Flüchtlinge! „Ich unterstütze die Kampagne #aufstehen, wo man unkompliziert, aber wirkungsvoll seine Solidarität mit Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, ausdrücken kann. Dem Umgang mit Geflüchteten können und müssen wir uns verantwortungsvoll stellen.“
Wovon Ulrike Frank träumt: „Ein Haus in Schottland finden und herrichten, für die Erholung in den Drehpausen.“ Denn das Biest bei GZSZ ist noch lange nicht Geschichte. „Wenn ich daran denke, wie großartig die letzten zwölf Jahre waren und wie schnell sie vergangen sind, kann ich mir gut vorstellen, noch viele Jahre als Katrin Flemming bei den Guten Zeiten vor der Kamera zu stehen.“